Aufgrund des großen Erfolgs des Projekts “iPRINT” kamen immer mehr Kliniker aus unterschiedlichen Bereichen auf unsere Forschungseinheit zu, in welchen der 3D-Druck ebenfalls zur Anwendung kommen könnte, um die Patientenbetreuung zu optimieren.
Daher wurde die Idee geboren, einen COMET K-Projekt Antrag mit dem Titel „CAMed – Clinical Additive Manufacturing for Medical Applications“ bei der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) einzureichen, der im Sommer 2018 genehmigt wurde. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Entwicklung einer Prozesskette, die es möglich machen soll, den 3D-Druck für unterschiedliche medizinische Anwendungen zu etablieren (z.B. Thoraxchirurgie, Kieferorthopädie, Orthopädie oder Unfallchirurgie).
Bei „CAMed“ handelt es sich – wie schon bei „iPRINT“ um ein Kooperationsprojekt, in welchem 5 nationale und internationale wissenschaftliche Institutionen sowie 13 nationale und internationale Unternehmenspartner ihre Expertisen aus unterschiedlichen Bereichen (3DDruck Technologien, Materialien, Software, bildgebende Technologien, Simulation, Oberflächenbehandlung) kombinieren, um zum Ende der Projektlaufzeit im Jahr 2022 die bestmöglichen Ergebnisse erzielt zu haben.
Der offizielle Projektstart von „CAMed“ erfolgte am 1.11.2018; das Kick-Off Meeting, zu dem Vertreter von allen Partnerinstitutionen erwartet werden, findet am 11.12.2018 hier in Graz statt.
Obwohl das Projekt derzeit erst in den Startlöchern steht, konnte es bereits öffentliches Interesse wecken:
- „Paradigmenwechsel im OP“, botenstoff, 03/18
- „Die perfekte Rippe“, Die Presse, 23.06.2018
Außerdem wurde Frau Prof. Dr. Ute Schäfer, Initiatorin sowohl von „iPRINT“ als auch von „CAMed“ und wissenschaftliche Leiterin von „CAMed“ im Jahr 2018 für die Österreicherin des Jahres in der Kategorie Forschung & Entwicklung nominiert, wo sie es auf das Treppchen der besten 3 schaffte.
Hand in Hand mit „CAMed“ wird außerdem an der Medizinischen Universität Graz in den kommenden Jahren das erste medizinische 3D-Druck Zentrum Österreichs entstehen. Dieser Schritt wird es möglich machen, passgenaue, patientenspezifische Implantate, Prothesen, Modelle und Werkzeuge für unterschiedliche medizinische Anwendungen direkt an der Klinik zu erstellen.